3D-Filmproduktion: Klaus Herbert, Hewlett Packard, zum Einsatz von Profi-Workstations
Die Götter setzen ihren Kampf gegen die Titanen fort: Mit dem neuen Actionfilm „Zorn der Titanen“ bringen die Bandito Brothers (Scott Waugh und Mike McCoy) am 29. März 2012 die Fortsetzung des ersten Teils „Kampf der Titanen“ in die deutschen Kinosäle. Für die spektakulären Kampfszenen und fantastischen Bilderwelten des Blockbusters wurden die Profi-Workstation HP Z800 sowie mobile HP EliteBooks eingesetzt. Klaus Herbert, Area Category Manager Workstations, informiert im Interview über Anwendungsmöglichkeiten und Techniktrends der Filmbranche.
VR Magazin: Was sind die wichtigsten Anforderungen, die eine Workstation in einer solchen Filmproduktion erfüllen sollte?
Klaus Herbert: Beim Einsatz in der Filmindustrie spielt die hohe Rechenleistung von Workstations eine besonders wichtige Rolle. Ausschlaggebend hierfür ist die Wahl der geeigneten Hardwarekomponenten. HP setzt auf Intel Xeon Quad-, beziehungsweise Six-Core-Prozessoren, wovon beispielsweise in die HP Z800 zwei hineinpassen. Somit bündelt ein einziger Rechner die Leistung von zwölf CPU Rechenkernen. Bei den neueren Workstations kommt zudem Multi-Core Technologie zum Einsatz: Dank ihr werden Arbeitsabläufe nun parallel, anstatt wie früher üblich, seriell durchgeführt, was Wartezeiten bei Aufnahme und Postproduktion erheblich verkürzt. Visualisierungsprogramme wie das HP Paralells Workstation 4.0 Extreme ermöglichen es dem Anwender, die geballte Leistung von mehreren Rechnern auf die Programmausführung einer einzigen Workstation zu konzentrieren. Nicht zuletzt tragen auch RAID-Speicherlösungen mit hoher Kapazität dazu bei, dass die bei Videoproduktionen anfallenden großen Datenmengen schnell und flexibel bewältigt werden.
VR Magazin: Der Film wurde ja von Anfang an in 3D erstellt, was bedeutet das für die benötigte Rechenleistung und -kapazität sowie die erforderliche Grafikleistung?
Klaus Herbert: Verglichen mit einer 2D-Videoproduktion fällt bei der 3D-Technologie die doppelte Datenmenge an, die es zu bearbeiten und zu rendern gilt. Je mehr Terabyte Datenmaterial beim Videodreh entstehen, desto höher sind die Anforderungen an die eingesetzten Workstations. Auch Hersteller wie NVIDIA sind sich der immer anspruchsvolleren Filmtechniken bewusst und bieten hierfür starke und schnelle Grafiklösungen. Beispielsweise liefert die NVIDIA Quadro 4000 eine bis zu fünfmal höhere 3D-Anwendungsleistung gegenüber ihrer Vorgängerin, der NVIDIA Quadro FX3800. Grundlegend sind Quadro Grafikprozessoren bei Filmproduktionen Pflicht, denn GPGPU-Anwendungen werden damit bis zu achtmal schneller ausgeführt als mit früheren Prozessormodellen.
„Während das Rendering einer einminütigen Filmsequenz früher eine volle Stunde gedauert hat, schafft die HP Z800 Workstation nun in der halben Zeit. Somit nimmt das Komplettrendering eines Films wie „Zorn der Titanen“ auf vier Workstation-Systemen nur noch knapp einen Monat in Beschlag.“
VR Magazin: Warum fiel die Wahl auf die HP Z800?
Klaus Herbert: Die HP Z800 ist das Flaggschiff der HP Workstation Familie und ist eine der leistungsfähigsten und flexibelsten Workstations auf dem Markt. Für Mike McCarthy, Director Technology der zuständigen Filmproduktionsfirma Bandito Brothers waren die schnellen Renderingwerte der HP Z800 ausschlaggebend für deren Einsatz. Während das Rendering einer einminütigen Filmsequenz früher eine volle Stunde gedauert hat, schafft es die HP Z800 Workstation nun in der halben Zeit. Somit nimmt das Komplettrendering eines Films wie „Zorn der Titanen“ auf vier Workstation-Systemen nur noch knapp einen Monat in Beschlag. Neben den Bandito Brothers setzt auch Dreamworks auf HP: Die Animationsfilme über Shrek, Der Gestiefelte Kater, genauso wie KungFu Panda sind alle mit der Unterstützung von HP Z800-Workstations entstanden.
Wer auf ein HP Produkt setzt, kauft außerdem nicht nur die Hardware, sondern profitiert auch vom technischen Support. Besonders für große Unternehmen ist dies ein ausschlaggebender Faktor für die Anschaffung eines HP Komplettsystems.
VR Magazin: Wofür wurden die Geräte konkret eingesetzt?
Klaus Herbert: Die Produktionsfirma hat beim Dreh von „Zorn der Titanen“ immer wieder auf digitale SLR Videoaufnahme zurückgegriffen und dafür die Canon 5D Mark II eingesetzt. Auf dem Set wurden HP DreamColor Displays genutzt um die Aufnahmen der Spiegelreflexkamera umgehend auf ihre Farbechtheit hin zu überprüfen. Im nächsten Schritt hat das Filmteam die Daten von der Kamera auf mobile HP EliteBook Workstations übertragen und abgespeichert. So konnten aufgenommene Szenen schon auf dem Set erstmals gesichtet und bei Bedarf erneut gedreht werden. Die Bandito Brothers haben dadurch bei „Zorn der Titanen“ langwierige und zeitaufwendige Rücksprachen mit der Postproduktion vermeiden können.
Im Gegensatz zum Team auf dem Filmset stehen der Postproduktions-Abteilung komfortable Komplettlösungen aus stationären Workstations mit HP DreamColor Displays zur Verfügung, weil insbesondere die HP Z800 für ressourcenintensive Software wie Adobe Production Premium oder Cinnafilm optimal geeignet ist.
VR Magazin: Wie sieht die „Arbeitsteilung“ zwischen mobilen und stationären Workstations aus?
Klaus Herbert: Während die stationäre Workstation die eigentliche Rechenleistung und Speicherkapazität zur Bearbeitung der Videoproduktionen liefert, erlaubt die mobile Workstation den „Transport“ der Rechenleistung an die jeweiligen Drehorte. Dadurch können Szenen oder Effekte bereits am Drehort geprüft und die Dreharbeiten, falls notwendig, entsprechend angepasst werden.
VR Magazin: Inwiefern sind Speicher- und Backuplösungen angebunden?
Klaus Herbert: Weil bei modernen Filmproduktionen enorme Datenmengen abgespeichert werden müssen, sind Backend-Speicher und Backup-Lösungen unverzichtbar. Für diese Zwecke sind die HP Z-Serien mit StorageWorks-Festplatten und Bandlaufwerk-Speicherlösungen optimal kompatibel. Bei „Zorn der Titanen“ wurde das Videomaterial direkt auf dem Set mithilfe mobiler Workstations auf externe Speicherlösungen übertragen.
VR Magazin: Was verbirgt sich hinter der erwähnten skalierbaren Multicore-Technologie, welche Prozesse profitieren hiervon besonders?
Klaus Herbert: HP Z800-Workstations können ab Werk mit bis zu zwölf physikalischen CPU-Rechenkernen, beziehungsweise 1088 NVIDIA-CUDA-GPU-Compute-Rechenkernen ausgestattet werden. Damit sind beim Einsatz der Intel-HyperThreading-Technologie bis zu 24 parallele Prozesse möglich. Deswegen profitiert jeder parallelisierbare Prozess von der hohen Anzahl an Rechenkernen – beim Filmdreh sind dies besonders Rendering und Video-Kodierungs-Abläufe. So kommen heutzutage vermehrt Applikationen zum Einsatz, die NVIDIA-GPU-Computing unterstützen und die damit verfügbare hohe Rechenleistung zu nutzen wissen.
VR Magazin: Welche Trends sind beim Einsatz von Workstations für Filmproduktionen erkennbar?
Klaus Herbert: Die beschriebene Multi-Core-Technologie und GPU-Computing sind beides klare Trends für die Zukunft der Filmproduktion, denn die Parallelisierung von zeitaufwändigen Prozessabläufen verkürzt die Produktionszeiten erheblich. Des Weiteren ermöglicht die steigende Rechenleistung aktueller Grafikkarten Effekte, die in der Vergangenheit nicht hätten umgesetzt werden können. In „Zorn der Titanen“, dem aktuellsten Kinofilm der Bandito Brothers, ist dies besonders gut zu sehen.
VR Magazin: Herr Herbert, vielen Dank für das Gespräch
„Die HP Z800 ist das Flaggschiff der HP Workstation Familie und ist eine der leistungsfähigsten und flexibelsten Workstations auf dem Markt.“ Bild: Hewlett Packard
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