Automotive: Digitalisierung bedroht Arbeitsplatzsicherheit
46 Prozent der Arbeitsplätze in der Automobilindustrie sind bis 2030 durch Automatisierung und Digitalisierung bedroht – die Tätigkeiten werden dann nicht mehr von Menschen, sondern von intelligenten Robotern und Systemen erledigt. Das ist das zentrale Ergebnis einer Studie von MHP und der Hochschule Reutlingen.
46 Prozent der Arbeitsplätze in der Automobilindustrie sind bis 2030 durch Automatisierung und Digitalisierung bedroht – die Tätigkeiten werden dann nicht mehr von Menschen, sondern von intelligenten Robotern und Systemen erledigt. Das ist das zentrale Ergebnis einer Studie von MHP und der Hochschule Reutlingen.
Um die Digitalisierungseffekte zu untersuchen, analysierten die Autoren elf Berufsbilder innerhalb der Automobilindustrie, zerlegten diese in Tätigkeiten und leiteten auf Basis von Vergleichsdaten die Automatisierungswahrscheinlichkeit ab. Demnach arbeiten 46 Prozent der Beschäftigten in Berufsbildern mit einer Automatisierungswahrscheinlichkeit von 70 bis 100 Prozent, 33 Prozent der Beschäftigten in Berufsbildern mit einer Automatisierungswahrscheinlichkeit von 30 bis 70 Prozent und 21 Prozent der Beschäftigten in Berufsbildern mit einer Automatisierungswahrscheinlichkeit von 0 bis 30 Prozent.
Soziale und komplexe Berufsbilder weniger betroffen
Berufsbilder mit kreativen, sozialen und komplexen Tätigkeiten sind deutlich weniger von der Automatisierung betroffen. Die Digitalisierung substituiert dagegen stark Berufsbilder mit vor allem repetitiven Tätigkeiten in strukturierten Umfeldern. Die Entwicklung von intelligenten Robotern und Systemen sowie die komplexe Auswertung der von ihnen erzeugten Daten schafft allerdings auch neue Arbeitsplätze. Für die Automobilindustrie wird daher in den kommenden Jahren die Qualifizierung von Mitarbeitern zu der zentralen Aufgabe.
Auswirkungen auf die Gesellschaft
Stefano Esposito, Partner bei MHP und für den Bereich Human Resources verantwortlich: „Die Automobilindustrie mit ihren Herstellern und Zulieferern sowie dem Maschinenbauumfeld ist für Deutschland von enormer Bedeutung. Wenn hier in absehbarer Zeit fast die Hälfte der Arbeitsplätze bedroht ist, hat das nicht nur Auswirkungen für jeden einzelnen Menschen, der in den betroffenen Bereichen tätig ist, sondern auch für die gesamte Wirtschaft und Gesellschaft. Die Digitalisierung aufhalten zu wollen, ist aber weder möglich noch klug. Stattdessen sollten wir gemeinsam die nächsten Jahre nutzen, um die Menschen in den bedrohten Berufsbildern so gut wie möglich zu qualifizieren und ganz neue Ausbildungen für die Arbeitnehmer von morgen zu etablieren. Viele Unternehmen in der Automobilindustrie haben das schon erkannt und beginnen damit, den Wandel zu gestalten.“
Die Studie „Digitale Transformation – Der Einfluss der Digitalisierung auf die Workforce in der Automobilindustrie“, die die MHP Management- und IT-Beratung GmbH gemeinsam mit dem Herman Hollerith Lehr- und Forschungszentrum an der Hochschule Reutlingen erstellt hat, ist auf der Website von MHP vollständig und kostenfrei abzurufen.
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