04.05.2010 – Kategorie: Fertigung, IT, Technik

Motion Capturing der nächste Generation für Kino und Computerspiele

Kinofilme und Videospiele beeindrucken seit Jahren durch immer realistischere 3D-Computeranimationen, doch deren Produktion ist bisher kompliziert, zeitaufwendig und teuer. Deutlich ändern könnte sich das mit der „Markerless Performance Capture“-Technik, die auf dem Event Research@Intel Europe vorgestellt wurde.

Ein Piratenskelett kämpft gegen die Royal Navy, ein außerirdisches Wesen bewegt sich geschmeidig über eine fremde Welt oder eine Spielzeugfigur tanzt mit menschlicher Eleganz über das Parkett: Als Kinobesucher hat man sich heute daran gewöhnt, das Unmögliche ganz fotorealistisch vor sich auf der Leinwand zu sehen. Die Realisierung dieser beeindruckenden Tricktechnik stellt bisher allerdings einen sehr hohen Aufwand dar. So ist es schon eine Weile möglich, menschliche Bewegungen über verschiedene Verfahren der Motion-Capture-Technik auf virtuelle Avatare zu übertragen. Die Schauspieler tragen dazu einen Ganzkörperanzug und sind an vielen Stellen des Körpers mit speziellen Markern zur Datenerfassung ausgestattet. Kleidung oder aufwendige Kostüme müssen dann später am virtuellen Modell hinzugefügt werden. Die so erfassten Bewegungsdaten sind meist noch nicht ausreichend und müssen von Spezialisten aufwendig nachbearbeitet werden — was Schauspielern und Produzenten einiges abverlangt.

Mit der voranschreitenden Forschung am „Markerless Performance Capture“-Verfahren kann sich dies jedoch in Zukunft ändern. Wie der Name bereits verrät, werden hier keine Marker mehr am Körper der Schauspieler benötigt — ein Set aus 8 Kameras erfasst die gesamte Person inklusive aller Bewegungsabläufe mit 24 Bildern pro Sekunde. Die speziell entwickelten Algorithmen des „Markerless Performance Capture“-Verfahrens können jetzt viel mehr Details aus den verschiedenen Kameraperspektiven analysieren – und eine komplette 3D-Darstellung des Schauspielers berechnen. Für Schauspieler wird so ein viel natürlicheres Arbeiten ermöglicht, da sogar ihre Kostüme mit erfasst werden. Gleichzeitig reduzieren sich Zeitaufwand und Kosten erheblich, was die Technik auch für kleinere Produktionen interessant macht.

Weitere Informationen: http://www.mpi-inf.mpg.de/resources/perfcap/


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