08.05.2013 – Kategorie: Technik
Realverbrauch im virtuellen Fahrversuch effizient bewerten
Die IPG Automotive GmbH hat auf ihrem Open House 2013 der im März ein neues Verfahren vorgestellt. Bei Emission und Verbrauch klaffen heute die Werte in Theorie und Praxis weit auseinander. Deshalb schreibt der Gesetzgeber künftig Messungen im Realbetrieb vor. Die EURO 6-Norm für LKW fordert bereits die Emissionsmessung im Realbetrieb. Ein Verfahren, das auch für PKW vorbereitet wird. Dies wird die standardisierten Messverfahren revolutionieren. Angesichts der zunehmenden Variantenvielfalt stellt das frühzeitige Absichern moderner Antriebskonzepte eine weitere Herausforderung dar. Antworten liefert die Kombination aus innovativer Prüfstandstechnik und leistungsfähigen Simulationswerkzeugen.
Mit der offenen Integrations- und Testplattform CarMaker der IPG Automotive GmbH lassen sich reale Teststrecken durchgängig in die Simulation und auf Prüfstände (z. B. AVL Motoren- und Antriebsstrangprüfstände) verlagern. Die virtuellen 3D-Straßen werden entweder als digitale Kartendaten (z.B. von NAVTEQ, Bing, Google Earth) oder als real vermessene Prüf- und Rennstreckendaten importiert. Damit kann jede gewünschte Kundenstrecke für die Messungen im Realbetrieb auf dem Prüfstand eingesetzt werden. Auf diesen 3D-Straßen können virtuelle Fahrzeugprototypen mit verschiedenen Fahrern auf virtuelle Testfahrt geschickt werden. Da die Fahrermodelle unterschiedliche verbrauchsrelevante Fahrstile beherrschen — von sportlich bis sparsam — bilden sie die große Bandbreite an realem Kundenverhalten ab. Während der Testfahrt reagieren die Testfahrer wie im echten Straßenverkehr auf unterschiedliche Verkehrsszenarien oder befolgen Manöveranweisungen. Das reicht von Anfahren am Steilhang über plötzliches Kurvenbremsen bis hin zu anspruchsvollen Aufgaben im Zusammenspiel mit Fahrerassistenzsystemen etwa in Stausituationen.
Die so erzielten Testergebnisse sind jederzeit reproduzierbar und vergleichbar, da die Testbedingungen exakt wiederholt werden können. So lassen sich im virtuellen Fahrversuch tatsächlicher Verbrauch und Emissionsverhalten eines neuen Fahrzeugtyps oder Antriebskonzepts analysieren und optimieren. Eine große Anzahl an Fahrzeugvarianten lässt sich auf diese Weise absichern. Auch die Effizienz der Betriebsstrategien eines Hybridfahrzeuges oder die Reichweite von Elektrofahrzeugen lässt sich frühzeitig ermitteln. Das schützt vor späteren Überraschungen und unterstützt Entwicklungsingenieure dabei, den besten Kompromiss aus Dynamik und Effizienz zu finden.
Dieses Innovationsthema wurde auf der IPG Veranstaltung „Open House 2013“ in Karlsruhe den mehr als 200 Gästen aus der Automobilindustrie vorgestellt.
Weitere Informationen unter http://www.ipg.de/open_house_2013.html
Bild: Dank leistungsfähiger Simulationswerkzeuge lassen sich Realverbrauch und Emission neuer Fahrzeug- und Antriebskonzepte im virtuellen Fahrversuch effizient bewerten – vorgestellt auf dem diesjährigen Open House der IPG Automotive in Karlsruhe.
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