Robotic Supervision System: Was IoT, digitalen Zwilling und Spieleplattform verbindet

Verantwortlicher Redakteur:in: Rainer Trummer 3 min Lesedauer

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Rockwell Automation nutzt IoT-, Gamification- und Digital Twin-Technologien, um ein Robotic Supervision System (RSS) für TotalEnergies zu implementieren. Das Roboterprojekt bringt Öl- und Gasbetreibern die Autonomie in der Zusammenarbeit mit Robotern einen Schritt näher.

(Quelle: panya99/stock.adobe.com)
  • Rockwell Automation, Inc., ein Unternehmen für industrielle Automatisierung und digitale Transformation, arbeitet mit TotalEnergies zusammen.

  • Das global tätige Multi-Energieunternehmen will somit ein Roboter-Fuhrparkverwaltungssystem implementieren, das den autonomen Betrieb seiner Offshore-Plattformen ermöglicht.

  • Das langjährige Projekt soll mit seinem ersten, für Mitte 2023 geplanten Test auf einer Offshore-Anlage einen bedeutenden Meilenstein erreichen.

Die Energieunternehmen investieren in den Einsatz von Robotern in diesen Anlagen, um einen unbemannten Betrieb über lange Zeiträume zu ermöglichen. Somit können sie die Gefährdung der Mitarbeitenden verringern, die Sicherheit erhöhen, junge Talente für neue Technologien zu gewinnen sowie die CAPEX und OPEX weiter senken. Seit einem Jahrzehnt investiert TotalEnergies in Roboter sowie in den Remote-Betrieb. Das betrifft insbesondere autonome Überwachungs- und Inspektionsroboter, die nach der ATEX-Norm für explosive Umgebungen zertifiziert sind. Im Rahmen einer Zusammenarbeit nutzt nun Rockwell Automation IoT-, Gamification- und Digital Twin-Technologien, um ein Robotic Supervision System (RSS) für TotalEnergies zu implementieren.

Automatisierung der Anlagen minimiert Gefahren für Mitarbeitende

„Aufgrund der abgelegenen und oft rauen Umgebungen, in denen die Öl- und Gasbranche im Offshore-Bereich tätig ist, besteht ein strategisches Ziel darin, die Gefährdung der Mitarbeitenden auf diesen Plattformen zu minimieren", erklärt Matt Graves, Direktor bei Kalypso, einem Unternehmen von Rockwell Automation.

„Im Laufe der Jahre wurde dies durch die Verbesserung des Designs und die Automatisierung der Anlagen erreicht. Es gibt jedoch immer noch Aufgaben, die manuell ausgeführt werden müssen, und viele davon erfordern die Beobachtung durch den Anwender. Seit fünf Jahren untersucht TotalEnergies den Einsatz von Bodenrobotern, um einige dieser manuellen Aufgaben zu übernehmen. Der nächste Schritt war die Entwicklung eines Steuersystems, mit dem diese Roboter aus der Ferne bedient werden können. Deshalb wandte sich das Energieunternehmen an Kalypso."

Robotic Supervision System ermöglicht ortsunabhängige Überwachung

TotalEnergies arbeitet mit Kalypso und anderen Partnern daran, ein Robotic Supervision System (RSS) einzuführen. Dies ermöglicht es den Anwendern die Roboter mit Hilfe der IoT-Technologie ortsunabhängig – etwa in einem Kontrollraum an Land – zu überwachen und zu koordinieren. Die Roboter führen die verschiedenen Tätigkeiten autonom aus, welche die Anwender sonst vor Ort an konventionellen Anlagen ausführen. Dazu zählen beispielsweise regelmäßigen Inspektions- und Wartungsaufgaben aber auch Notfallmaßnahmen.

Es galt, eine Schnittstelle zwischen Robotern und bestehenden Industriesystemen zu schaffen und die Daten in einer benutzerfreundlichen Oberfläche darzustellen. Kalypso hat dazu die Unity Game Engine von Unity Technologies verwendet. Diese Echtzeit-Entwicklungsplattform und das robuste Ökosystem bilden das Rückgrat vieler der heute führenden Videospiele. In den letzten Jahren hat die Industrie diese Technologie übernommen, um interaktive digitale Inhalte aus 3D-Daten zu erstellen und auf verschiedenen Plattformen wie Mobilgeräten, Computern, AR- und VR-Geräten bereitzustellen. Diese Lösung kombiniert die Funktionalität eines digitalen Zwillings mit der Mobilität und Synchronisation einer Spieleplattform.

Kombination von digitalem Zwilling und Spieleplattform

Das daraus resultierende Robotic Supervision System bündelt die von verschiedenen Robotertypen gelieferten Informationen. Es konsolidiert zudem die HMI-Displays, die für ein effizientes und effektives Arbeiten der Remote-Bediener erforderlich sind.

„Diese Tests sind in dieser anfänglichen Phase des Projekts entscheidend, damit wir alle betrieblichen Aspekte des Einsatzes der Roboter zu Inspektionszwecken verstehen und weiteres Potenzial für Wartung und Betrieb antizipieren können", so Grégoire Audouin, Systemarchitekt der F&E-Abteilung für Robotik bei TotalEnergies. „Der Hauptvorteil für die Anwender besteht darin, dass diese die Roboter fernsteuern können und von einem zentralen Kontrollraum aus einen umfassenden Überblick haben. Es gibt ein enormes Innovationspotenzial in unserer Branche."

So erschafft TotalEnergies mit Unterstützung von Kalypso seine zukünftigen Anlagen und sorgt dafür, dass sie sicherer, effizienter und nachhaltiger sind.

Weitere Informationen: https://www.rockwellautomation.com/

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