Das Rush University Medical Center in Chicago wird für die vierjährige Ausbildung in der Geburtshilfe und Gynäkologie Virtual-Reality-Simulationen einsetzen. Dies soll die bisherigen Übungsoperationen an weiblichen Schweinen überflüssig machen. Die Tierrechtsorganisation PETA (People for the Ethical Treatment of Animals) übernahm die Hälfte der Kosten von 12‘000 US-Dollar.
Das System erlaubt es den 24 Assistenzärztinnen mit Joystick und chirurgischen Werkzeugen zu arbeiten, während sie den virtuellen Patienten vor sich am Bildschirm sehen. Die Mediziner werden gängige Operationen an der Gebärmutter, den Eierstöcken und am Eileiter einüben. Der Tutor im Bereich OB/GYN, Dr. Xavier Pombar, vergleicht die Operation mit dem Erlernen eines Musikinstruments oder einer Sportart. Als Vorteil für das Training dürfte sich die einfache Wiederholbarkeit der Prozeduren erweisen.
Mit dem Modul, das im August startklar sein wird, lassen sich Operationen unterschiedlichen Komplexitätsgrads mit Echtzeit-Feedback simulieren. Das System gibt außerdem Auskunft über die Fertigkeiten und Kenntnisse des Operierenden, etwa indem es die Ausführungsdauer und die Effektivität der Bewegungen erfasst. Dr. Pombar geht davon aus, dass die Operationspraxis der Assistenzärzte durch die humanere und effektivere Trainingsmethode einen gewaltigen Satz nach vorn machen würde. Mit den Repräsentanten von PETA habe man unentwegt auf dieses Ziel hingearbeitet.
Zusammengestellt aus Material der Chicago Sun-Times http://chicago.suntimes.com/ und von PETA http://www.peta.org/blog/obgyn-residents-trade-practice-live-pigs-high-tech-simulators/
Bildquelle: Robert Eichinger / pixelio.de