30.11.2012 – Kategorie: Fertigung, IT, Marketing, Technik, eCommerce

X-Rite Pantone investiert verstärkt in realistische Simulation von komplexen Oberflächenstrukturen

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• Langfristige Forschungspartnerschaft mit der Universität Bonn
• Einrichtung eines Doktorandenprogramms für „Digitale Materialien“
• Übernahme der Sensible Graphics GmbH



X-Rite Incorporated ist eine langfristige Partnerschaft mit der Universität Bonn eingegangen und hat zugleich die Firma Sensible Graphics GmbH übernommen. Ziel der Bemühungen ist es, eine führende Rolle in der vielversprechenden Wissenschaftsdisziplin der Digitalen Appearance sowie beim Aufbau eines „Ökosystems“ der Digitalen Appearance zu spielen.


Sensible Graphics GmbH hat sich auf Lösungen für Digitale Appearance spezialisiert und hat sich durch ihre realistische virtuelle Renderings von Fahrzeugkarosserien mit Perlglanzlacken, Sitzpolstern aus gemusterten Textilien und Leder sowie von anderen Produkten mit komplexen Oberflächenstrukturen einen Namen gemacht. Die Technologie, die die Gründer von Sensible Graphics in den vergangenen Jahren entwickelt hatten, bietet Designern einen wichtigen Wettbewerbsvorteil, wenn sie qualitativ hochwertige Daten zum Rendern von Oberflächen benötigen, um fotorealistische virtuelle Prototypen von Produkten für die Automobilindustrie, die Modebranche, die Werbung und andere Industriezweige zu erstellen. Über die finanziellen Bedingungen der Übernahme wurde Stillschweigen vereinbart.


Darüber hinaus hat X-Rite eine langfristige Forschungsvereinbarung mit der Universität Bonn unterzeichnet und ist darin übereingekommen, ein Hochschulprogramm für Digitale Material Appearance einzurichten. Geleitet werden soll die Einrichtung von Professor Dr. Reinhard Klein, dem Leiter der Abteilung Computer Graphik des Instituts für Informatik II der Universität Bonn. Professor Klein und sein Team spielen seit zehn Jahren eine Schlüsselrolle als Vordenker auf dem Gebiet der Computergrafik. Sie entwickeln Methoden zum Modellieren, Rendern und Komprimieren, um datenbasierte digitale Appearance von Materialien zu schaffen.


„Mit diesen Investitionen dehnt X-Rite seine aktuelle Führungsposition im Farbbereich auf das Gebiet der Appearance aus“, betont Dr. Francis Lamy, X-Rite Executive Vice President und Chief Technology Officer. „X-Rite Pantone beschäftigt sich seit Jahren mit Aspekten der Appearance wie etwa von Glanz und Oberflächenstrukturen. Doch die Arbeiten, die an der Universität Bonn und bei Sensible Graphics ausgeführt werden, setzen völlig neue Maßstäbe. Die Partnerschaft mit dem Team in Bonn wird X-Rite ermöglichen, eine neue Kerntechnologie zu entwickeln, die uns in die Lage versetzen wird, werthaltige Probleme zu lösen sowie Märkte zu bedienen, deren Umfang das aktuelle Volumen um mehrere Größenordnungen übersteigt.“


Im Wesentlichen ermöglicht die neue Wissenschaft und Technologie von der Modellierung der Physik der Interaktion von Licht und Materie eine Reihe von Entwicklungen: 1. Die Entwicklung neuer Messgeräte zum ganzheitlichen Erfassen aller Appearance Attribute. 2. Die Entwicklung neuer Technologien zum Formulieren komplexer Effektmaterialien wie Kraftfahrzeuglacke, Effektkunststoffe und sogar aktueller komplexer (mehrschichtiger und streuender) Baumaterialien und menschlicher Haut. 3. Die Entwicklung einer neuen Präzision und eines neuen Realismus beim Rendern innerhalb der Grafikprozessoren (GPU) von Mobilgeräten. Und 4. Die Entwicklung eines Kategorisierungs- und Klassifizierungssystems für Materialien auf Grundlage ihrer Appearance Attribute, um das Suchen, Abfragen und semantische Referenzieren zu ermöglichen. Die Fortschritte in diesen Bereichen werden die Prozesse der Produktentwicklung bei der Arbeit mit komplexen Materialien vereinfachen.


„X-Rite wird die in den vergangenen zwei Jahrzehnten von der Computergrafik-, Unterhaltungs- und Spiele-Industrie entwickelten Technologien zum Vorteil seiner Kunden einer neuen Nutzung zuführen. Dabei hat es sich das Unternehmen zum Ziel gesetzt, eine auf Messungen basierende, exakte, physikalisch korrekte Simulation von realen Materialien zu erzeugen“, ergänzt Lamy. „Wir sind davon überzeugt, dass die Computergeneration nach dem PC – wie Tablets, mobile Plattformen und Smartphones – die Neudefinierung der Interaktion von Mensch und Maschine anführen und die Digitalisierung der „sensorischen“ Wahrnehmung, wie neue und wechselnde Formen von Eingabetechnik, haptischen Geräten und autostereoskopischen Displays fördern wird. Damit bieten sich für unsere Initiative große Chancen. Mit der Digitalisierung von Appearance verfolgen wir das ehrgeizige Ziel, diesen Megatrend auszunutzen, indem wir für die „realen“ Materialien echte elektronische Metaphern anbieten.“


Als Voraussetzung hierfür plant X-Rite, die Reichweite der Marke Pantone über deren traditionelle Bedeutung für die Kommunikation und Spezifikation von flächigen Farben hinaus zu erweitern, um sie als wichtigen Standard zur Definition und Kategorisierung komplexer digitaler Materialien zu etablieren. Das mit PantoneLIVE gewährleistete digitale Rechtemanagement (DRM) für Farbstandards, das bereits cloudbasierte Farbdaten zur Verfügung stellt, wird in den kommenden Jahren auf das Management und die Bereitstellung von Appearance Daten erweitert.


„Nach einer mehrjährigen Suche auf drei Kontinenten, um unsere Kapazitäten auszubauen, haben wir an der Universität Bonn ein ausgezeichnetes Weltklasse-Team gefunden, das Vordenker-Qualitäten, technische Kompetenz und formale Strenge in Verbindung mit einer Wissbegierde und Leidenschaft für die Aufgabe unter Beweis stellt, die unserer eigenen gleichkommt“, sagt Lamy. „Wir glauben, dass die Partnerschaft mit Professor Klein und seinem Team die Fähigkeiten und Erfahrungen beider Seiten bereichern werden und wir freuen uns darauf, diesen Weg gemeinsam zu gehen.“


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