Automation und Robotik verändern Arbeitswelt und Gesellschaft

Verantwortlicher Redakteur:in: Rainer Trummer 5 min Lesedauer

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Arbeitswelt und Gesellschaft stehen in den kommenden Jahren vor einem massiven Umbruch. Welche Lösungsansätze in diesem Zusammenhang intelligente Automation und Robotik bieten, zeigte die Leitmesse Automatica vom 27. bis zum 30. Juni 2023 in München. Ein fulminantes Comeback nach nur einem Jahr: 40.000 Besucher aus rund 88 Nationen, 650 Aussteller aus 34 Ländern und ein starkes Rahmenprogramm.

(Quelle: Messe München)

Nach vier Tagen Messelaufzeit ziehen die beiden Messechefs Reinhard Pfeiffer und Stefan Rummel eine positive Bilanz. „Die Automatica hat erneut ihre große Innovationskraft unter Beweis gestellt. Mit zukunftsweisenden Lösungen zeigten die teilnehmenden Unternehmen konkret, wie unter anderem das Thema Fachkräftemangel kompensiert werden kann." Für Projektleiterin Anja Schneider "unterstreicht die Automatica mit diesem Top-Ergebnis ihren Stellenwert als führende Leitmesse für intelligente Automation und Robotik. Zu nennen sind die tolle Atmosphäre, neue Player, klare Themenführerschaft – und das alles bei nur zwölf Monaten Vorlauf.“ Die Parallelität mit Laser World of Photonics und World of Quantum erwies sich zudem für viele Besucher als relevanter Mehrwert.

"Robotik und KI sind Schlüsseltechnologien"

Ausstellerseitig erhält die Automatica ein hervorragendes Gesamtzeugnis. In der Befragung durch das Meinungsforschungsinstitut Gelszus bewerteten 94 % der Aussteller die Messe mit ausgezeichnet bis gut. Besonders gelobt wird die Qualität der Besucher (91 %) und der gestiegene Anteil an Neukunden (85 %).

Diese Meinung teilt auch Frank Konrad, Vorsitzender VDMA Fachverband Automation + Robotik, CEO HAHN Automation. „Die Automatica ist bereits seit fast 20 Jahren die wichtigste Messe für uns als Automatisierungsunternehmen. Nach einem etwas verhaltenen Comeback nach Corona im letzten Jahr, erreichte man dieses Jahr wieder höhere Besucherzahlen. Das spiegelt sich für uns als Aussteller positiv wider. Wir konnten viele gute Gespräche führen und intensiv Kontakte pflegen.“ Zustimmung erhält Frank Konrad von Kai Udo Modrich, Head of Inline Inspection & Metrology ZEISS Industrial Quality Solutions. „Die diesjährige Automatica hat die Themen für die Smart Factories der Zukunft auf den Punkt gebracht.“

(Tischfußball à la Automatica: Hier schießt Kollege Roboter die Tore. Bild: Messe München)

Ebenfalls zufrieden gibt sich Marc Segura, President ABB Robotics. „Robotik und KI sind Schlüsseltechnologien für ein erfolgreiches Jahrzehnt der Transformation. Umso wichtiger ist die Automatica als Leitmesse und Trendbarometer für Unternehmen, die ihre Fertigung und Logistik fit für die Zukunft machen wollen. Und das flexibel, vernetzt und nachhaltig.“

Neben den etablierten Key Playern beteiligte sich in diesem Jahr erstmals die Google Tochter Intrinsic an der Automatica. Henrike Neulen, Account Executive, erläutert, warum das Alphabet-Unternehmen für die erste Messeteilnahme der Firmengeschichte die Automatica wählte: „Unser Ziel ist es, Robotik sowohl für Anbieter als auch Anwender einfacher und zugänglicher zu gestalten. Die Automatica ist deshalb für uns die richtige Umgebung, um uns als Unternehmen und unsere Produkte erstmals live einem breiten internationalen Publikum vorzustellen.“

Auch große Zufriedenheit bei Besuchern

Die Top-Ten-Besucherländer nach Deutschland waren Österreich, Italien, Schweiz, Tschechien, Südkorea, China, Polen, Niederlande, Slowenien und USA. Der Anteil internationaler Besucher lag bei 33 %. Die Automatica 2023 begeisterte die Besucher. So bewerteten 98 % der Befragten die Messe mit „ausgezeichnet“ bis „gut“.

Darüber lobten 97 % der Besucher die Präsenz der Marktführer, 95 % bestätigten den Leitmessecharakter der Automatica. 65 % der Besucher blicken optimistisch in die Zukunft und gehen davon aus, dass die Bedeutung der Automatica sogar noch weiter steigen wird. Für Joachim Stieler, Geschäftsführer Stieler Technologie- & Marketingberatung, ist es "die beste Automatica bisher. Das macht Lust auf Zukunft.“

(Ein fulminantes Comeback feierte die Automatica nach nur einem Jahr. So strömten 40.000 Besucher aus rund 88 Nationen durch die Hallen mit 650 Ausstellern aus 34 Ländern. Bild: Messe München)

Während Roboter in der Vergangenheit noch oft als vermeintliche Gefahr für Arbeitsplätze angesehen wurden, haben sie sich mittlerweile zum Hoffnungsträger gegen den allgegenwärtigen Fachkräftemangel entwickelt. Ein Beispiel hierfür ist der Backroboter am Stand von Fanuc. Dieser Roboter soll monotone Arbeitsschritte in Großbäckereien oder Supermärkten automatisieren. Aus Sicht von Marketingleiter Nils Terstegen handelt es sich beim Branchentreff in München um einen Pflichttermin: „Für uns ist die Automatica die wichtigste Messe im Bereich Roboter, die wir in Europa und auch weltweit haben. Wir nutzen die Automatica regelmäßig, um Neuigkeiten mitzubringen.“

Darüber hinaus ist die Automatisierung ein entscheidender Hebel, um den CO2 -Ausstoß in der Produktion zu reduzieren. Montage- und Handhabungstechnik bergen verschiedene Ansätze für Recycling und Kreislaufwirtschaft. „Nachhaltiges Wirtschaften gehört zu den drängendsten Aufgaben unserer Zeit. Softwaregestützte Simulation trägt dazu bei, komplexe Automatisierungs-Lösungen bereits vor Inbetriebnahme effizient zu planen und zu optimieren", sagt Wilfried Eberhardt, Chief Marketing Officer von Kuka. „Die Automatica war für uns einmal mehr ideales Schaufenster, um unsere neuesten Ansätze einer attraktiven Zielgruppe zu präsentieren."

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KI war Top-Thema

Darüber hinaus war Künstliche Intelligenz ebenfalls das bestimmende Thema an den vier Messetagen. Das liegt in erster Linie am hohen Tempo der Entwicklung in diesem Bereich, die eine neue Ära der Automation einläutet. Zu den Newcomern und gleichzeitig Vorreitern bei Künstlicher Intelligenz zählt das Unternehmen Neura. Dazu Arne Nordmann, Head of Engineering: „Die Automatica ist in der Robotik so etwas wie die Champions League. Hier wird das ausgestellt, was die Robotik gerade ausmacht. Da wollen wir mit unseren Technologien dabei sein, mit all unseren Partnern im Gespräch bleiben und lernen, wo die Entwicklung hingeht.“

munich_i Hightech-Summit: Think Tank für KI

Mit der nunmehr dritten Ausgabe im Rahmen der Automatica hat sich die Hightech-Plattform munich_i als führendes Format für Robotik und KI etabliert. Das Munich Institute of Robotics and Machine Intelligence (MIRMI) der Technischen Universität München gab auch in diesem Jahr Orientierung auf dem Gebiet Künstliche Intelligenz und Robotik und setzte diese Entwicklungen gleichzeitig in den ethisch-gesellschaftlichen Kontext. „Der Hightech-Summit war auch dieses Jahr wieder ein absolutes Highlight. Gemeinsam mit faszinierenden Pionieren aus Industrie, Wissenschaft und Start-ups haben wir einen Blick in die Zukunft geworfen und mit unseren Gästen aus der Politik diskutiert, wie wir diese gestalten wollen“, fasst munich_i Direktor Professor Sami Haddadin zusammen. Die nächste Automatica findet vom 24. bis 27. Juni 2025 erneut parallel zur Laser World of Photonics und World of Quantum in München statt.

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