Cost Engineering: So funktioniert die ganzheitliche Kosten- und CO2-Analyse

Verantwortlicher Redakteur:in: Rainer Trummer 4 min Lesedauer

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Immer mehr Firmen suchen umweltfreundliche Alternativen in ihrer Lieferkette und versuchen, CO2-Emissionen zu reduzieren. Nachhaltigkeit und Produktivität hängen eng miteinander zusammen. Um genaue Prognosen erstellen zu können und Kosten- sowie Emissionstreiber frühzeitig zu erkennen, bedarf es einer modernen IT-Lösung, die den Kalkulationsprozess automatisiert und dabei den gesamten Produktlebenszyklus betrachtet.

(Quelle: Tset)

Beim Cost Engineering steht nicht nur die Berechnung von Kosten eines Projektes oder Produktes im Mittelpunkt. Vielmehr geht es darum, den kompletten Fertigungsprozess genau zu analysieren. Das beginnt bereits bei der Produktentwicklung. Dabei ist Cost Engineering cross-funktional und unterstützt sämtliche Bereiche bei der Kostenkalkulation – angefangen von der Entwicklung und Konstruktion über die Fertigung und den Einkauf bis hin zum Vertrieb. Das Ziel von Cost Engineering ist, mögliche Kostentreiber zu identifizieren, Einspar- und Optimierungspotenziale aufzuzeigen und letztlich den Gewinn zu maximieren.

Dank Cost Engineering fundierte Informationen erhalten

Mithilfe von Cost Engineering lassen sich Kosten grundsätzlich genauer einschätzen, verwalten und kontrollieren. Entscheidungsträger erhalten fundierte Informationen, um Maßnahmen der Kostenminimierung durchführen zu können. Das erleichtert ihnen beispielsweise die Auswahl zwischen zwei Lieferanten oder die Festlegung des idealen Produktionsverfahrens. Um Cost Engineering erfolgreich betreiben zu können, ist allerdings ein tiefes technisches Verständnis und Fachwissen unabdingbar. Die Aufwendungen für Projekte oder Prozesse müssen von der frühen Phase der Produktentwicklung, der Beschaffung des Materials, über die Fertigung und Montage bis hin zu den Gemeinkosten detailliert geprüft werden.

Denn Kostentransparenz und Kostenkontrolle ist unabdingbar, um zukunftsweisende Entscheidungen treffen und Optimierungen vornehmen zu können. Im Bereich der Beschaffung bedeutet das, beispielsweise auch die Lieferanten in die Prozesse einzubeziehen und ihre Kostenstruktur offen­zulegen. In enger Zusammenarbeit mit Projekt­managern können umfassende Kostenpläne entwickelt werden, um das Risiko von Budgetüberschreitungen in Projekten zu minimieren. Nutzen Unternehmen die aufgezeigten Optimierungspotenziale, können sie die Effizienz der Produktion steigern, die Rentabilität verbessern und damit Wettbewerbsvorteile sichern.

CO2-Footprint im Fokus von Wirtschaftlichkeitsbetrachtungen

Die Profitabilität von Produkten und deren Nachhaltigkeit stehen in Wechselwirkung zueinander. Regularien wie die CO2-Steuer oder Bonus-Malus-Systeme zeigen, dass sich Verfehlungen in der Nachhaltigkeit direkt auf die Kosten auswirken. Die Automobilindustrie befasst sich schon seit Jahren mit dieser Thematik, aber auch andere Branchen stellen den CO2-Footprint ihrer Produkte zunehmend in den Fokus von Wirtschaftlichkeitsbetrachtungen. Bildlich gesehen sind die Spezifikation des Produktes, die CO2-Emissionen und die Kosten wie in einem Dreieck miteinander verbunden und beeinflussen sich gegenseitig.

Dabei stellt es die Unternehmen vor eine große Aufgabe, in der frühen Konzeptionsphase die Nachhaltigkeitsziele mit den Kosten zu harmonisieren. Das Thema Klimaschutz und Nachhaltigkeit gehört mittlerweile zum Leitgedanken vieler Unternehmen. Sie sehen sich in der Pflicht, sich ihrer Verantwortung gegenüber der Umwelt und Gesellschaft zu stellen. Doch um mittelfristig CO2-neutral zu werden, müssen sie bereits heute ihren CO2-Footprint genau benennen und einen aussagekräftigen Status quo angeben können. Wie lässt sich das realisieren?

Kalkulation mit Excel aufwändig und wenig zielführend

Cost Engineering hat in Europa einen hohen Durchdringungsgrad und ist daher in den meisten Unternehmen etabliert, häufig werden die Kostenberechnungen und -analysen aber noch auf Basis von Excel und Access durchgeführt. Viele Betriebe erstellen eigene Kalkulationsprogramme. Das Problem: Werden keine standardisierten Modelle verwendet, erschwert dies die Kommunikation mit Lieferanten und Kunden, da jeder auf eine andere „selbstgestrickte Lösung“ zurückgreift. Kostentransparenz ist somit kaum möglich, ebenso wenig wie ein detaillierter Vergleich von CO2-Werten. Mehrere Aspekte führen zu einem unbefriedigenden Ergebnis: zum einen die unterschiedlichen Herangehensweisen zum Abbilden einer Kalkulation und zum anderen die fehlende Interpretationsfähigkeit.

Es muss ein hoher Aufwand betrieben und Personal gebunden werden, um entsprechende Daten und Informationen zusammenzutragen, zu pflegen und zu verwalten. Bei der händischen Übertragung und Berechnung in Excel oder anderen Programmen können leicht Fehler passieren. Für den Austausch von Produktkosten-Informationen nutzen viele Firmen sogenannte Cost-Breakdown-Formate. Da diese nicht einheitlich sind, ist das Zusammentragen der Daten für die Aufschlüsselung aller anfallenden Aufwände sehr mühsam und zeitraubend. Die großen Datenmengen bleiben für weitere Analysen und Simulationen ungenutzt.

(Durch die frühzeitige Identifikation von Kosten- und Emissionstreibern können Optimierungspotenziale noch vor dem eigentlichen Start der Produktion genutzt werden. Bild: Tset)

Cost Engineering: Kalkulationen innerhalb weniger Minuten erstellen

Mitarbeiter im Cost Engineering müssen nicht nur ein technisches Grundverständnis mitbringen, sondern auch über eine betriebswirtschaftliche Qualifikation verfügen. Es ist nicht einfach, entsprechend ausgebildete Mitarbeiter zu finden. Die Situation wird sich im Hinblick auf den Fachkräftemangel in Zukunft weiter verschärfen. Genau da setzt die Plattform Cost & Carbon von Tset an, denn mit der Software erhalten Mitarbeiter maximale Unterstützung bei der Kostenanalyse und CO2-Bewertung. Dafür müssen sie keine Cost-Engineering-Experten sein.

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Die Software reduziert den Aufwand bei der Kalkulation erheblich und erstellt Berechnungen automatisiert innerhalb von Minuten. Nutzer erhalten detaillierte Angaben zu den Kosten und gleichzeitig zu dem entstehenden CO2-Footprint. Der Vorteil: Die Plattform kann bereits in der frühen Phase der Produktentwicklung genutzt werden. Denn in der Konzeptphase werden zusätzlich zum Design die Kosten mitgestaltet – und damit auch die CO2-Werte beeinflusst. Cost & Carbon bietet durch seinen Best-Practice-Ansatz die Möglichkeit, den gesamten Prozess zu optimieren.

Kosten minimieren oder sogar vermeiden

Die Software kann sowohl mit den mitgelieferten Best-Practice-Stammdaten für Faktorkosten, Prozesse, Maschinen, Materialien und Gemeinkosten genutzt werden als auch Daten der Lieferanten oder Eigenfertigung verarbeiten. Der Nutzer muss nur wenige Parameter eingeben und erhält in kürzester Zeit eine Bottom-Up-Kalkulation mit Angabe des CO2-Footprint. Für die Berechnung sind zahlreiche Referenzbauteile mit Klassifizierungsmerkmalen hinterlegt. Die Kostensimulation in Echtzeit erfolgt dabei durch einen Algorithmus aus 2D- und 3D-Datenextraktionsmethoden, Optimierungsparametern und künstlicher Intelligenz. Auf Basis einer standardisierten und effizienten Kalkulation lassen sich Kosten somit minimieren oder sogar gänzlich vermeiden und letztlich Gewinnmaximierungen erzielen.

Der Autor Andreas Tsetinis ist geschäftsführender Gesellschafter von Tset.

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