IT-Security-Trends: Neue Innovationen für mehr Sicherheit

Verantwortlicher Redakteur:in: Rainer Trummer 5 min Lesedauer

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Bei der Entwicklung von Innovationen im Bereich Cybersecurity müssen Deutschland und die Europäische Union unabhängig werden, sagt die Studie „Digitale Souveränität“des BMWi. Erreichen lässt sich dies am besten durch Partnerschaften, wie Wibu-Systems anhand von drei Beispielen zeigt.

(Quelle: Angelo/peopleimages.com/AdobeStock)

IT-Security-Trends: Wie wichtig Innovationen sind, hat man in Wirtschaft und Politik erkannt. Beide Seiten verfolgen das Ziel, eine nachhaltige und souveräne Zukunft für Deutschland zu gestalten. Dies zeigt sich an Beispielen wie der „Zukunftsstrategie Forschung und Innovation“ des Bundesministeriums für Bildung und Forschung, die im Herbst 2022 veröffentlicht wurde. Auch das Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz will die Innovationskraft in Deutschland mit einer geeigneten Innovationspolitik stärken. Innovationen sind in Deutschland notwendig, da Deutschland nicht auf Rohstoffe zurückgreifen kann oder aus Gründen des Umweltschutzes nicht will und als Hochlohnland gilt.

IT-Security-Trends: Handlungsfreiheit behalten

Um Unabhängigkeit bei wichtigen Basistechnologien zu erreichen, verfolgen Deutschland und die Europäische Union den Weg, Systeme und Dienste frei zu gestalten und Handlungsfreiheit zu behalten. Die BMWK-Schwerpunktstudie „Digitale Souveränität“ stellte 2021 fest, dass digitale Souveränität im Bereich Cybersicherheit Fähigkeiten in der gesamten Bandbreite erfordert – von der Grundlagenforschung bis zur Implementierung. Möglich ist diese Souveränität nur, wenn Deutschland und die EU sich aktiv an der Normierung von Standards beteiligen, um diese nach ihren Vorstellungen und Bedürfnissen zu gestalten. Anderenfalls wären deutsche und europäische Unternehmen an die Standards anderer Länder gebunden.

Die Zukunft gehört Vorreitern, deren Innovationen einen wirtschaftlichen Mehrwert und greifbaren Nutzen bringen und sich dabei als nachhaltig, fair und ethisch vertretbar erweisen. Ein sicheres digitales Leben ist der Beitrag von Wibu-Systems zu einer intelligenteren Wirtschaft, einer respektvollen digitalen Gesellschaft und einer gesünderen Umwelt, was exemplarisch an den drei folgenden Beispielen verdeutlicht wird. Die Beispiele zeigen zudem, dass sich solche Innovationen am besten in Kooperation mit passenden Partnern erzielen lassen. Das können unterschiedliche Abteilungen innerhalb eines Unternehmens sein, aber auch Kunden, Forschungseinrichtungen oder andere Unternehmen.

Beispiel 1: Innovativer Softwareschutz

Der German Innovation Award, organisiert vom Rat für Formgebung, stellt Innovationen in den Mittelpunkt, die sich auf den Nutzer konzentrieren und einen Mehrwert gegenüber vorangegangenen Lösungen bieten. Gleich in zwei aufeinanderfolgenden Jahren erhielt Wibu-Systems diese begehrte Auszeichnung: Im Jahr 2021 mit Cm-Cloud-Container für die sichere Software-Lizenzierung in der Cloud (dies ist ein virtueller beliebig großer und performanter Dongle) und im Jahr 2022 für das Verschlüsselungstool Ax-Protector Java-Script, mit dem Hersteller ihre in Java-Script geschriebenen Anwendungen schützen und lizenzieren können.Ermöglicht wurden diese Produkte durch die erfolgreiche Zusammenarbeit der Mitarbeiter in unterschiedlichen Abteilungen wie Vertrieb, Produktmanagement und Entwicklung sowie die frühzeitige Einbeziehung von Kundenwünschen.

IT-Security-Trends: Beispiel 2: Das Blurry Box-Schutzverfahren

Gemeinsam haben das FZI Forschungszentrum Informatik, das Kompetenzzentrum für angewandte Sicherheitstechnologie (Kastel) des KIT (Karlsruher Institut für Technologie) und Wibu-Systems das Blurry-Box-Schutzverfahren entwickelt. Im Jahr 2014 wurden sie dafür gemeinsam mit dem ersten Platz beim 5. Deutschen IT-Sicherheitspreis ausgezeichnet, den die Horst Görtz Stiftung für in Deutschland entwickelte IT-Sicherheitslösungen vergibt. Die Blurry-Box-Kryptographie schützt Software beweisbar sicher und korrekt vor unerlaubter Vervielfältigung sowie Reverse Engineering und arbeitet gemäß dem Kerckhoffs’schen Prinzip: Sicherheit sollte auf der Geheimhaltung der Schlüssel und der Fachlichkeit der Anwendung beruhen und nicht auf der Geheimhaltung des Verfahrens. Als wesentliches Element wurden auch Fallen eingeführt, die bei Hackversuchen zum Sperren der Schutzhardware führen.Das FZI hat Praxistests durchgeführt, um das theoretisch hohe Sicherheitsniveau in der Praxis zu bestätigen, und die Anwendung für den internationalen Hackers Contest entwickelt. Kastel hat den theoretischen Beweis erbracht, dass das Schutzverfahren unter Annahme einer gewissen Komplexität der Anwendung sicher und korrekt ist, d.h. dass durch die Veränderung am Programm durch das Schutzverfahren keine Fehler eingebaut werden.

Wibu-Systems hat aus IT-Security-Trends wie der Blurry Box ein marktreifes und erfolgreiches Produkt gemacht, indem es das Blurry Box-Schutzverfahren in seine Code-Meter-Technologie integriert hat. Im oben erwähnten Hackers Contest mit 50.000 Euro Preisgeld, der im Jahr 2017 ausgerichtet wurde, konnte keiner der weltweit 315 Teilnehmer die verschlüsselte Wettbewerbssoftware vollständig hacken.

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Möglich wurde dieser Erfolg durch das optimale Zusammenspiel unterschiedlicher Partner, die sich perfekt ergänzten, indem sie ihre Kompetenzen in theoretischen Grundlagen, praktischer Umsetzung und unternehmerischen Entscheidungen gemeinsam in das Projekt Blurry Box einbrachten.

Beispiel 3: Der IT Security Club

Wibu-Systems hat von 2019 bis 2022 zwei Gebäude mit jeweils 8.400 Quadratmetern Bruttogeschossfläche in Karlsruhe gebaut. Das erste als neue Firmenzentrale der Wibu-Systems AG und das zweite als House of IT Security, das an Unternehmen vermietet wird, die im Bereich IT-Security arbeiten. Darin wurde auf ca. 1.200 Quadratmetern zusammen mit Archis Architekten + Ingenieure der IT Security Club ins Leben gerufen. Hier soll ein unkomplizierter Wissenstransfer zwischen Forschungseinrichtungen und Unternehmen im Bereich IT-Security und die Entwicklung marktreifer Innovationen möglich sein. Angenehme Arbeitsmöglichkeiten, durchdachte Infrastruktur, moderne Gebäudeautomation und ein breites Service-Angebot sind vorhanden, damit sich die Akteure ganz ihren Ideen widmen können. Start-ups, Forschungsabteilungen etablierter Unternehmen, Behörden und Forschungseinrichtungen, die sich mit IT-Security-Trends beschäftigen, können Arbeitsmöglichkeiten im Club, der weit mehr als eine Co-Working-Area ist, mieten. Durch Austausch, beispielsweise im Work Café, in den Besprechungsräumen, der Agora oder den Work Lounges, entstehen sowohl ein Innovationsnetzwerk als auch Impulse, die zu neue Lösungen führen.

(Der IT Security Club im House of Security in Karlsruhe widmet sich dem Schwerpunkt IT-Security. Bild: Wibu-Systems)

Im IT Security Club gibt es insgesamt 12 Arbeitsplätze in geschlossenen Büros, 26 in privaten Bereichen, 36 weitere fest zugewiesene Arbeitsplätze und 56 flexible Arbeitsplätze, die ohne feste Zuordnung genutzt werden. Die Preise von 310 Euro bis 550 Euro pro Arbeitsplatz schließen alles ein: sichere Zugangskontrolle, redundanter schneller Glasfaser-Internetzugang, Rackspace, WLAN und Kabelnetzwerkzugänge, Strom, Heizung, Kühlung, Lüftung, hochwertige Designermöbel und Beleuchtung, Sanitärräume und Duschen, Work Café, Kaffee und Getränke, Grundsteuer, Empfang sowie Besprechungsräume mit Videokonferenzausstattung.

Ganz ohne stationären Arbeitsplatz gibt es passive, aktive und Innovationsmanagement-Mitgliedschaften. Erstere bieten Zugang zum Work Café und Besprechungsraumnutzung. Letztere bietet einen besonderen Mehrwert und ist ein Alleinstellungsmerkmal des IT Security Clubs. Eine erfahrene Innovationsmanagerin ergänzt das moderne Arbeitsplatzangebot und unterstützt die Suche nach Kooperationspartnern und das Erstellen von Förderanträgen auf nationaler und EU-Ebene im Bereich IT-Security. In Innovationsworkshops werden neue Ideen und Konzepte erarbeitet, Marketingkonzepte für Produkte, die aus Forschungsprojekten entstehen, analysiert und die Suche nach Pilotanwendern vorangetrieben. Es wird Hilfestellung gegeben bei der administrativen Durchführung der geförderten Kooperationsprojekte und bei der Kommunikation mit Fördergebern und Projektträgern.

Das Angebot der Clubmitgliedschaft und der Arbeitsplätze ist ein Beitrag von Wibu-Systems, um „Digitale Souveränität“ in Karlsruhe, Deutschland und Europa voranzutreiben und wichtige Zukunftschancen zu ergreifen.

Der Autor Oliver Winzenried ist Vorstand und Mitbegründer von Wibu-Systems.

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