Hannover Messe 2024 Gaia-X präsentiert auf der HMI Datenökosysteme der Zukunft

Verantwortliche:r Redakteur:in: Stefan Girschner 5 min Lesedauer

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Industrie und Wirtschaft sind mitten im Umbruch: Nachhaltigkeit, Resilienz und Sicherung der Wettbewerbsfähigkeit bestimmen die strategische Ausrichtung der Unternehmen. Investitionen in die Digitalisierung sind ein Schlüssel, um die Herausforderungen zu meistern. Die Gaia-X-Community präsentiert auf der Hannover Messe 2024, wie sich der Paradigmenwechsel hin zu Datenökosystemen gestalten lässt.

(Bild: Gaia-X Hub Deutschland)

Auf der Hannover Messer vom 22. bis 26. April 2024 präsentieren acht Aussteller in Halle 8 am Stand F25 der Gaia-X-Community, wie souveräner Datenaustausch und neue Cloud-Infrastrukturen die Wirtschaft verändern werden. Gemeinsam mit dem benachbarten Stand der Plattform Industrie 4.0, wo weitere Projekte wie Catena-X, Manufacturing-X, Factory-X und Aerospace-X zu sehen sind, werden Einblicke in die Zukunft branchenübergreifender Datenökosysteme gegeben. Das Ziel von Gaia-X ist der Aufbau vertrauenswürdiger Datenökosysteme und -infrastrukturen, bei denen Datenbesitzer die volle Kontrolle über ihre Daten behalten.

„Die zukünftige Wirtschaft wird datengetrieben sein. Datenökosysteme bieten enorme Chancen für neue Lösungen. Die Gaia-X-Community und die Plattform Industrie 4.0 sind auf der Hannover Messe die zentrale Anlaufstelle, um zu sehen, was möglich ist und wie es funktioniert“, erklärt Ernst Stöckl-Pukall, Referatsleiter für Digitalisierung und Industrie 4.0 im Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK).

Abschlussjahr des Gaia-X-Förderwettbewerbs

Der Gaia-X Hub Deutschland als nationale Anlaufstelle für Datenökosysteme ist einer der Aussteller auf dem Stand der Gaia-X-Community. Der Hub betreut unter anderem die elf Fördervorhaben des Gaia-X-Förderwettbewerbs. Nach knapp dreijähriger, intensiver Arbeit werden die Projektergebnisse bis Anfang 2025 vorliegen. „Zum Höhepunkt des Wettbewerbs präsentieren wir alle elf Projekte, das bisher Erreichte und den Ausblick, auf das, was noch kommt. 

Die Projekte sind Leuchttürme für innovative Daten- und Infrastrukturanwendungen in ganz unterschiedlichen Branchen und bieten so einen großen Mehrwert, um einen Einblick in die Welt der Datenökosysteme zu bekommen. Attraktive Exponate und spannende Vorträge verdeutlichen branchenübergreifend das wirtschaftliche und gesamtgesellschaftliche Potenzial der Datenwertschöpfung“, erläutert Dr. Christina Schmidt-Holtmann, Referatsleiterin für Datenverfügbarkeit, digitale Souveränität und SPRIND beim BMWK.

Gaia-X strebt nach Internationalisierung

Besucher des Stands können sich über die Nutzungsmöglichkeiten eines Gaia-X Digital Clearing House (GXDCH) informieren, präsentiert von der Gaia-X European Association for Data and Cloud (AISBL). Ein Clearing House funktioniert wie ein Kontrollzentrum für Gaia-X-Dienste, indem es die Einhaltung von Regeln technisch sicherstellt und konforme Dienste zertifiziert. Außerdem stellt die Community auf der Hannover Messe neue Mitgliedsmodelle und Pläne für die weitere Internationalisierung der Initiative vor. „Denn Daten kennen keine Grenzen; wir benötigen einen globalen Ansatz“, betont Ulrich Ahle, CEO der Gaia-X AISBL.

GXFS werben um Mitarbeit an Open-Source-Framework

Die Gaia-X Federation Services (GXFS) und die Eclipse Foundation informieren gemeinsam auf dem Messestand über die XFSC-Werkzeugkiste und Möglichkeiten, sich an der Entwicklung des Frameworks für die Gaia-X-Föderationsdienste zu beteiligen. Seit August 2023 wird die Weiterentwicklung der GXFS von Europa größter Open-Source-Stiftung Eclipse betreut, die das Projekt als Eclipse XFSC (Cross Federation Services Components) führt. „Wir freuen uns, auch in diesem Jahr wieder auf der Hannover Messe vertreten zu sein und mit der XFSC-Community sowie neuen Interessierten in den Austausch zu kommen“, sagt Emma Wehrwein, Projektleiterin der GXFS/XFSC.

Datenraum-Projekte für die Industrie 4.0

Das Projektökosystem rund um das Leuchtturmprojekt „Europäisches Produktionsgiganet“, kurz EuProGigant, zielt darauf ab, souveräne Maschinendaten und datenbasierte Dienste in Datenökosystemen für die europäische Fertigungsbranche nutzbar zu machen. Passend zum Motto der diesjährigen Hannover Messe präsentiert EuProGigant auf dem Stand auch seine Forschungen zur CO2-Fußabdrucksprognose in der Industrieproduktion. Demonstratoren verdeutlichen, wie sich mittels geteilter Daten die Wertschöpfungskette optimieren lässt.

Das zweite Industrieprojekt zeigt digitale Lösungen für eine effizientere Zusammenarbeit bei der gemeinsamen Erbringung von industriellen, instandhaltungsnahen Dienstleistungen. GRIPSS-X setzt dabei auf KI und Gaia-X. Besucher können auf dem Messestand einen Prototyp der GRIPSS-X-Plattform testen, der Ausschreibungsdokumente für eine automatisierte Auftragsvorbereitung verarbeitet und somit einen Abgleich von Anbieter und Kunde ermöglicht.

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Neue Logistik- und Verkehrskonzepte durch Datenaustausch

Die Projektfamilie Gaia-X 4 Future Mobility (GX4FM) und Neue Mobilität Paderborn (NeMo.bil) präsentieren datengetriebene und wirtschaftliche Lösungen für die Logistik und Mobilität der Zukunft. Die sechs GX4FM-Projekte stellen unter anderem konkrete Anwendungen für intermodales Reisen mit verschiedenen Verkehrsmitteln, autonomes Fahren und den öffentlichen Nahverkehr vor. Außerdem stellt die Projektfamilie ihr zentrales gemeinsames Ergebnis Base-X vor – eine technische Grundlage, um Daten und Dienste zwischen Verkehrsmitteln, -teilnehmern und -infrastrukturen sicher und vertrauenswürdig zu nutzen. Base-X ist offen, interoperabel und skalierbar und damit auf andere Einsatzbereiche und Zielgruppen aus der Industrie übertragbar.

NeMo.bil plant die Neugestaltung des öffentlichen Nahverkehrs in ländlichen Regionen durch ein schwarmfähiges und autonomes Mobilitätssystem, das Individual- und Nahverkehr kombiniert und dabei explizit auch die letzte Meile berücksichtig. Am Messestand werden physische und interaktive Demonstratoren präsentiert, die die datengestützte intelligente Mobilität und Logistik der Zukunft anschaulich machen.

Cloud-Edge-Infrastruktur der nächsten Generation

Als Important Project of Common European Interest ist IPCEI-Cloud ein zentrales digitalpolitisches Projekt für Europa, vorangetrieben von mehr als 100 Unternehmen und Forschungseinrichtungen aus zwölf EU-Mitgliedsstaaten. Ziel ist, zentrale Cloud- und dezentrale Edge-Datenverarbeitung so miteinander zu vernetzen, dass ein anbieterübergreifender, virtueller Verbund entsteht. IPCEI-Cloud präsentiert sich erstmals auf der Hannover Messe: Anhand zweier Leuchtturm-Projekte können sich Besucher auf dem Stand über die Entwicklungen für das weltweit erste „Multi-Provider Cloud-Edge Continuum“ informieren.

Gaia-X erleichtert den Einstieg in das Thema Datenräume

Gaia-X
Auf der Hannover Messe 2024 wird auch der Augmented-Reality-Demonstrator des Gaia-X-Projekts Cooperants für Anwendungen in der Raumfahrt gezeigt.
(Bild: Gaia-X Hub Deutschland)

Der Gaia-X Hub Deutschland und die sieben Mitaussteller möchten mit dem Gaia-X-Stand Unternehmen für die Mitarbeit an Gaia-X gewinnen. „Nachdem die staatliche Förderung den nötigen Anschub geleistet hat, hängt der Erfolg von Datenökosystemen als Inkubatoren für die neue Datenwirtschaft entscheidend vom Engagement der Wirtschaft ab. Der Stand auf der Hannover Messe ist mit acht Ausstellern und 237 Quadratmetern Ausstellungsfläche der optimale Einstiegspunkt ins Thema, besonders auch für Unternehmen aus dem Mittelstand“, erklärt Dr. Anna-Raphaela Schmitz, Projektleiterin für die wissenschaftliche Begleitforschung des Gaia-X Förderwettbewerbs am Gaia-X Hub Deutschland.

Seit seiner Gründung 2020 ist der Gaia-X Hub Deutschland die zentrale Anlaufstelle für alle, die sich mit dem Austausch von Daten in offenen Datenökosystemen beschäftigen möchten. Sein Ziel ist es, den Aufbau einer internationalen Datenökonomie zu unterstützen, die im Einklang mit europäischen Werten und Wirtschaftsstrukturen steht. Der Hub fördert die Entwicklung und Nutzung der Netzwerkplattform in Deutschland. Außer dem deutschen Hub gibt es derzeit vierzehn weitere nationale Hubs innerhalb der EU sowie drei außerhalb Europas.

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