Digitaler Zwilling: Segelteam entwirft Rennyacht komplett in VR

Verantwortlicher Redakteur:in: Rainer Trummer 3 min Lesedauer

Das Profi-Segelteam Malizia hat seine Rennyacht „Malizia – Seaexplorer“ komplett in VR als digitalen Zwilling entworfen und getestet.

(Quelle: Pico)
  • VR-Headsets von Pico schonen Ressourcen bei der Entwicklung der neuen Imoca60-Rennyacht von Boris Herrmann für die härtesten Segelrennen der Welt.

  • Denn das Profi-Segelteam Malizia hat in Zusammenarbeit mit Pico und VRtual X seine Rennyacht „Malizia – Seaexplorer“ komplett in VR als digitalen Zwilling entworfen und getestet

Boris Herrmann ist nicht nur einer der bekanntesten und besten Segler der Welt. Er ist auch ein Pionier in Sachen Nachhaltigkeit und Ressourcenschonung. Beim Design seiner neuen Rennyacht hat das Team des „Hamburger Sportlers des Jahres 2022“ konsequent auf Virtual Reality (VR) gesetzt. Somit konnte es jeden Entwicklungsschritt der Werft in Brest (Normandie/Frankreich) erleben und nachvollziehen. Boris Herrmann ist es so gelungen, seine Sportleidenschaft mit seinem Engagement für Klimaschutz erfolgreich zu verquicken. Das IMOCA60-Rennboot „Malizia – Seaexplorer“ wurde im Juli 2022 in Lorient (Frankreich) zu Wasser gelassen. Es nimmt bereits an den ersten Wettkämpfen teil.

Mit seinem Team Malizia führt Boris Herrmann die “A Race We Must Win”-Kampagne fort und wird auch bei den kommenden härtesten Segelrennen der Welt, darunter die Ocean Race 2023 und die Vendée Globe 2024/2025 (in ca. 80 Tagen rund 24.000 Seemeilen um die Welt), an Bord seiner neuen Rennyacht weiterhin mit seinem Minilabor wertvolle Daten über die Ozeane sammeln und an Meeresforscher übertragen. PICO als einer der weltweit führenden Hersteller von VR-Headsets ist Technologiepartner von Team Malizia hat das Projekt von der ersten Designidee bis zum finalen Rennboot unterstützt.

Mit VR und digitalen Zwillingen nur ein Prototyp erforderlich – signifikant Ressourcen geschont

Die 60 Fuß Imoca-Rennyachten gehören zu den schnellsten Einrumpfbooten der Welt. Sie werden aus Composite-Materialien gebaut. Daher sind sie so leicht wie möglich, dabei aber auch stabil genug, um den härtesten Bedingungen auf den Ozeanen standzuhalten. Das Design und die Konstruktion dieser Formel 1-Renner der Weltmeere ist entsprechend komplex. Denn jedes Gramm Gewicht ist entscheidend, und die Teams müssen das Boot optimal bedienen können. Gerade die beengten Platzverhältnisse machten bei der traditionellen Vorgehensweise den Bau von fünf und mehr Prototypen erforderlich.

Durch den Einsatz von VR brauchte es nur einen Prototyp. Der Skipper und seine Crew konnten mit den Pico VR-Headsets in dem 3D-Modell ihres Rennboots in realistischer Umgebung simulieren, ob sie zum Beispiel bei einer Seitenlage von 20° und mehr noch an bestimmte Hebel und Schalteinheiten kommen. Die detaillierte virtuelle Version des Cockpit-Innenraums machte es auch möglich, zu testen, ob sie noch die Segel und auch Mitbewerber sehen können. Jede Detailänderung ließ sich mittels VR sofort unter realistischen Einsatzszenarien testen. Digitale Zwillinge sind der nächste natürliche Schritt in der Produktentwicklung. Sie verstehen als ein virtuelles Abbild eines Produktes und liefern wertvolle Erkenntnisse zu deren Praxisleistung.

Innovatives Design der Rennyacht: VR minimiert Risiken

„Bei dem Design unserer brandneuen Imoca60 sind wir sowohl hinsichtlich Design als auch Nachhaltigkeit radikale neue Wege gegangen“, erklärt Boris Herrmann. „Eine Rennyacht innovativ zu designen, beherbergt immer ein hohes Risiko, das wir mit Hilfe von VR minimieren konnten. Die ersten Tests und Rennen zeigen, dass wir nicht überreizt haben.“

Gemeinsam mit dem Hamburger VR-Entwicklerstudio VRtual X und Pico hat das Team Malizia nicht nur eine neue Rennyacht als digitalen Zwilling entworfen und virtuell getestet. Es hat auch in dem gesamten Prozess Emissionen signifikant reduziert und Abfall verringert. Dazu zählen die Verringerung von Fahrten (und damit die Einsparung von Zeit, Energie und die Begrenzung von Emissionen), die extrem schnelle Erprobung von Konstruktionsänderungen, der geringere Verbrauch von Baumaterialien und die Aktivierung von Partnern auf eine völlig neue Art und Weise. Das Team Malizia plant, die VR-Technologie weiterhin zu nutzen, um diese industriellen Anwendungen zu demonstrieren.

Weitere Informationen zum VR-Headset unter https://www.picoxr.com/

Weitere Informationen zum Team Malizia unter https://www.borisherrmannracing.com/sailing/

Erfahren Sie hier mehr über Werkstoffsimulation für das Team von Artemis Racing.

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