Lizenzmanagement im 3D-Druck: Geistiges Eigentum wirksam schützen

Verantwortlicher Redakteur:in: Rainer Trummer 3 min Lesedauer

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Selbst bei einem gut organisierten Ersatzteilservice dauern die Bestellung und der Versand von Fahrzeugersatzteilen eine gewisse Zeit. Daimler Buses hat sich daher mit dem Lizenzierungsexperten Wibu-Systems und dem Spezialisten für additive Fertigung Farsoon Technologies zusammengetan, um das Ersatzteilgeschäft im Automobilbereich mithilfe des 3D-Drucks zu optimieren.

(Quelle: Wibu-Systems)

Lizenzmanagement optimieren: Die Herausforderungen in der additiven Fertigung sind vielfältig: Angefangen bei den unterschiedlichen Materialien, über die dafür erforderlichen Drucktechniken und der abschließenden erforderlichen Nachbearbeitung der Teile schien es lange Zeit unmöglich, dass Objekte in der geforderten Qualität und zu einem akzeptablen Preis gedruckt werden können. Doch das hat sich mittlerweile grundlegend geändert. Viele technische Probleme wurden in den letzten Jahrzehnten gelöst und die Anforderung der Industrie, Ersatzteile direkt vor Ort drucken zu können, wurde nicht zuletzt durch die aktuellen Lieferkettenprobleme und das Thema Nachhaltigkeit immer vordringlicher. Lokale, unabhängige Serviceprovider für den 3D-Druck von Ersatzteilen in unmittelbarer Nähe zum Verwendungsort sprießen wie Pilze aus dem Boden.

Ersatzteile per 3D-Druck

Zunutze macht sich diese Entwicklung auch Daimler Buses. Denn wenn die Lieferung dringend benötigter Ersatzteile auf sich warten lässt, kann das für gewerbliche Busunternehmen bedeuten, dass Routen nicht bedient werden und Einnahmen verloren gehen, weil Fahrzeuge stillstehen. Der Bushersteller beschloss daher, ein Konzept ohne Zwischenhändler aufzubauen und den Busunternehmen die Möglichkeit zu geben, echte, lizenzierte Ersatzteile selbst zu kaufen und herzustellen, und zwar mit einem intelligenten Online-Shop mit 3D-Objekten. Viele Ersatzteile liegen in dem 3D-Druck-Lizenzshop von Omniplus nun auch in digitaler Form und für den 3D-Druck geeignet vor und können von Busunternehmen und Servicepartnern weltweit erworben und direkt vor Ort gedruckt werden. Alles, was die Käufer brauchen, um das gedruckte Objekt zu erhalten, ist entweder der Zugang zu einem Omniplus-Servicepartner in der Nähe, der den Prozess abwickelt, oder einen zertifizierten Drucker von Farsoon Technologies, um wie in einer eigenen Minifabrik zu drucken.

(Die 3D-Druckdaten wurden mit der CodeMeter-Technologie verschlüsselt. Bild: Wibu-Systems)

Lizenzmanagement: Digitale Objekte schützen

Wird ein Ersatzteil aber nicht mehr in der Hoheit des Rechteinhabers selbst gedruckt, dann erfordert ein solcher Schritt den Schutz des geistigen Eigentums des 3D-Druckobjekts. Gleichzeitig ist die nachvollziehbare Abrechnung über die gesamte Prozesskette hinweg notwendig. Möglich wird das durch die Verschlüsselungs- und Lizenzierungslösung CodeMeter von Wibu-Systems und dafür zertifizierten Druckern von Farsoon Technologies.

CodeMeter schützt die digitalen Objekte während des gesamten Verkaufslebenszyklus, was dem Industrie-4.0-Versprechen von Manufacturing-as-a-Service entspricht. Die Ersatzteile werden initial verschlüsselt in dem Shop zum Download zur Verfügung gestellt. Der Kunde füllt seinen Warenkorb mit den gewünschten Ersatzteilen und erhält einerseits jeweils eine Vorbereiterlizenz zur Druckvorbereitung der verschlüsselten Objekte für die Software Buildstar von Farsoon Technologies und andererseits eine Drucklizenz für die Anzahl der gekauften Objekte, die über die Software Makestar des Unternehmens in dem zertifizierten Farsoon 3D-Drucker angefertigt werden dürfen. Es ist dabei möglich, sowohl verschlüsselte als auch unverschlüsselte Objekte in einem Bauraum zu positionieren, um die Druckkosten pro Job zu minimieren. Die komplette auftragstechnische Abwicklung erfolgt über die Anbindung der CodeMeter License Central an das SAP-System von Daimler Buses. Damit wurde neben dem Schutz der Objektdaten und dem optimierten Lizenzmanagement auch die vollständige Automatisierbarkeit der Auftragsabwicklung realisiert.

„Mit der Einführung der Verwaltung digitaler Rechte in der Additiven Fertigung haben unsere Partner und wir im 3D-Druck ein wichtiges Zeichen gesetzt. Dies eröffnet völlig neue Perspektiven für unsere Serviceleistungen und für die Verfügbarkeit von Produkten dort, wo sie gebraucht werden, und zwar sowohl in wirtschaftlicher Hinsicht als auch im Hinblick auf den Schutz unserer Umwelt,“ erklärt Ralf Anderhofstadt, Head of Center of Competence Additive Manufacturing Daimler Trucks and Buses.

Die CodeMeter-Lösung für ein optimales Lizenzmanagement von Wibu-Systems stellt die technologische Grundlage sowohl für die Verschlüsselung der Daten als auch für die Erstellung und sichere Auslieferung von Lizenz dar. Die über 30-jährige Erfahrung im Bereich von Know-how-Schutz und Monetarisierung und die einfache Anpassbarkeit der Gesamtlösung an die Anforderungen von Daimler Buses gaben den Ausschlag. Farsoon Technologies hat diese Technologie in deren Softwareprodukte integriert, wodurch eine sichere Prozesskette vom Shop bis hin zum Drucker sichergestellt ist.

Die Autorin Elke Spiegelhalter arbeitet in der PR-Abteilung von Wibu-Systems.

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