PLM-easy: Damit die Info-Quelle für alle sprudelt

Verantwortlicher Redakteur:in: Rainer Trummer 4 min Lesedauer

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Bausch+Ströbel fertigt komplexe Abfüll- und Verpackungsmaschinen für das Gesundheitswesen. Für eine durchweg konsistente Datenwelt und ein schnelleres Engineering setzt der Maschinenbauer auf PLM-Easy für Teamcenter. Mithilfe dieser einheitlichen, zentralen Quelle für Produktdaten lassen sich die enorm hohen gesetzlichen Bestimmungen der Pharma-Kunden leichter einhalten.

(Quelle: SWKStock/shutterstock)

PLM-easy im Einsatz: Das in Ilshofen ansässige Unternehmen entwickelt Fertigungslösungen für Ampullen, Flaschen, Phiolen, Injektionsspritzen und Patronen, die auf die Produkte der Kunden abgestimmt sind. Neben der Konstruktion und Bereitstellung leistungsstarker Verpackungsmaschinen, die den gesamten Verpackungszyklus von der Reinigung und Sterilisierung über das Abfüllen, Verschließen und Validieren bis hin zur Etikettierung und dem Transport von 1.500 bis 60.000 Einheiten pro Stunde abdecken, umfasst das Serviceportfolio des Unternehmens auch die Planung, Validierung, Installation und Funktionsqualifizierung der Anlagen.

Effizient zum optimierten Produktionsprozess mit PLM-easy

Damit der Kunde einen optimierten Produktionsprozess erhält, müssen bei der Planung der automatisierten Produktionsstraßen zahlreiche Faktoren berücksichtigt werden – beim Anlauf ebenso wie beim Engineering. Hierzu zählen atypische Umstände, bestehende Logistikeinrichtungen, Support und Entsorgungsverbindungen sowie Klimaanlagen und vieles mehr. Große Engineering-Teams, die aus Spezialisten der unterschiedlichsten Fachbereiche bestehen, entwickeln die Maschine, die zu 50 Prozent aus mechanischen Teilen und zu 50 Prozent aus elektrischen, elektronischen, Software- und Automatisierungskomponenten besteht.

(Auf den Abfüll- und Verpackungsanlagen von Bausch+Ströbel werden flüssige und pulverförmige Arzneimittel in Spritzen, Vials, Karpulen oder Ampullen abgefüllt. Bild: Bausch+Ströbel)

Stark regulierte Industrien

Durch die aufkommende Mechatronik bieten sich auf der einen Seite mehr Möglichkeiten für die Anpassung, auf der anderen Seite trägt sie jedoch auch zu einer komplexeren Konstruktion bei. Auch das Compliance Management sorgt für zusätzliche Herausforderungen. Die Compliance-Anforderungen pharmazeutischer Unternehmen sind enorm hoch. Manchmal füllen Spezifikationsanforderungen Hunderte Ordner und Bausch+Ströbel muss den vollständigen, nachverfolgbaren und dokumentierten Nachweis erbringen, dass die gesamte Anlage in Übereinstimmung mit den Konstruktionsdokumenten, gültigen Spezifikationen, dem EU-Leitfaden der guten Herstellungspraxis (GMP) und den Empfehlungen der PIC (Pharmaceutical Inspection Convention) gefertigt wurde. Daher machen Installation und Verifizierung ein Drittel des Aufwands aus, der für die Lieferung einer Komplettlösung erforderlich ist.

PLM-easy: Einheitliche und zentrale Informationsquelle

Bausch+Ströbel realisiert Beratung, Vertrieb, Produktion, Montage, Service sowie Forschung und Entwicklung an einem einzigen Standort. Die zahlreichen Teilnehmer an einem Projekt benötigen Zugriff auf aktualisierte Informationen, um Prozesse zu verwalten, die von der Anforderungserhebung über das Projekt- und Konstruktions-Engineering bis hin zur Produktion und Verifizierung reichen. Aus diesem Grund entschied sich Bausch+Ströbel für die Implementierung einer zentralen Plattform auf der Grundlage der Teamcenter-Lösung für das digitale Lifecycle Management von Siemens PLM Software. Diese Plattform bietet zusätzliche PLM-Funktionalität (Product Lifecycle Management), nämlich PLM-easy von der BCT Technology, einem Lösungspartner von Siemens.

(Maschine zur Verarbeitung von Einmalspritzen. Bild: Bausch+Ströbel)

Dieses Informationssystem (Teamcenter mit PLM-easy) wurde für mittelständische Maschinenbauunternehmen entwickelt. Teamcenter ermöglicht die Verwaltung und gemeinsame Verwendung aller Produktentwicklungsdaten und vereinfacht vor allem die Erstellung und Verwaltung von Dokumentation im gesamten Unternehmen. Zudem werden ganze Stücklisten von der auf Teamcenter basierenden Lösung verwaltet. Dank der CAD-Erfahrung von Bausch+Ströbel, die viele parallel eingesetzte Systeme umfasst, muss eine Multi-CAD-Umgebung mit den unterschiedlichsten Datenformaten verwaltet werden. Dank BCT konnte Bausch+Ströbel bestehende 2D-CAD-Anwendungen in Teamcenter integrieren und ermöglichte so eine komfortable Zeichnungsverwaltung. Jetzt werden nach und nach auch alle anderen Informationen integriert.

3D zur Bewältigung der Komplexität

Da 2D-Anwendungen aufgrund der erhöhten Komplexität und der engen Zeitpläne der Projekte des Unternehmens nicht mehr ausreichten, wurde als weiteres Element der BCT-Strategie zur Steigerung der Produktionseffizienz bei Bausch+Ströbel die NX-Software zur digitalen Produktentwicklung implementiert. Mit 2D, insbesondere mit 2D-Montagezeichnungen, standen einige Schnittansichten nicht zur Verfügung, sodass Maschinen ohne vollständige Beschreibung in die Detailplanung gingen, was in den nachfolgenden Prozessen zu Problemen führte. Mit der 3D-Engineering-Funktionalität von NX treten weniger Probleme auf und die verbleibenden Probleme können in den Anfangsphasen des Produktlebenszyklus erkannt werden.

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Zudem können mit NX in jeder Entwicklungsphase digitale Mockups (DMU) erstellt werden, um die Engineering-Qualität zu überprüfen. Der Montageprozess wurde mithilfe digitaler Mockups und auch dadurch verbessert, dass die Montagemitarbeiter jetzt direkten Zugriff auf 3D-Daten haben. Außerdem ermöglicht NX das Ändern von Konstruktionen, um bestimmte Anforderungen durch einfaches Ändern von Parametern zu erfüllen. Dies vereinfacht kundenspezifische Anordnungen von Anlagen und erhöht insgesamt die Produktionseffizienz.

(Diese Etikettiermaschine versieht Einmalspritzen mit Selbstklebeetiketten von der Rolle. Bild: Bausch+Ströbel)

Durch die Integration von NX und Teamcenter wurde die gemeinsame Nutzung von Informationen in anspruchsvollen Prozessen vereinfacht, zum Beispiel bei Mehrfachkörpersimulationen und bei der Geometrie-Optimierung. Tatsächlich konnte durch Teamcenter der Austausch von Informationen im gesamten Unternehmen verbessert werden. Für die Endmontage sind keine Zeichnungen mehr erforderlich und Teamcenter ermöglicht den Teammitgliedern direkten Zugriff auf alle CAD-Daten.

Von dieser Lösung profitiert Bausch+Ströbel in vielerlei Hinsicht: Optimierte Prozesse, detaillierte und präzisere CAD-Modelle, effizientere Kommunikation zwischen dem Engineering und den anderen Abteilungen. Außerdem führen schnellere Modelländerungen zu kürzeren Zykluszeiten. Informationen, die online aktualisiert werden und auf die jede Abteilung direkt zugreifen kann, verbessern die Maschinenkonstruktion und Verifizierung. Zudem können Ersatzteilkataloge mit Teamcenter schneller und automatisiert erstellt werden. Anhand der Stückliste wird ein vollständiger Katalog generiert und auf Tastendruck veröffentlicht, sodass sich monotone Arbeiten reduzieren lassen.

Datenbank ohne Redundanzen

Der nächste Schritt der PLM-Initiative von Bausch+Ströbel ist die vollständige Integration seiner elektromechanischen Anwendungen in Teamcenter. Hier arbeitet das Unternehmen mit BCT und Siemens Digital Industries Software zusammen, um eine Reihe weiterer Anwendungen zu entwickeln, die in der zentralen Wissensdatenbank verwaltet werden. Am Ende dieses Projekts wird eine Datenbank ohne Redundanzen zur Verfügung stehen, die allen Abteilungen des Unternehmens den direkten Zugriff auf Informationen ermöglicht.

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